Ein historischer Streifzug
Leseprobe aus dem Oktoberfest-Buch: Wem die Krinoline zu beschaulich ist, der kann das Teufelsrad besuchen, das seit 1910 die Wiesnbesucher begeistert. Hier zahlt man einmal Eintritt und kann so lange zuschauen oder mitfahren, wie es einem gefällt. Das Ganze ist eigentlich recht einfach: Die Mitfahrenden springen auf eine Holzscheibe mit etwa fünf Metern Durchmesser, die in ihrer Mitte etwas erhöht ist. Sie setzen sich zusammengedrängt in der Mitte auf die Scheibe, die sich zu drehen beginnt, zuerst langsam und dann immer schneller. Die Kunst für die Mitfahrenden besteht nun darin, auf der Scheibe zu bleiben, denn die Zentrifugalkraft sorgt dafür, dass jeder früher oder später vom Rad geschleudert wird. Allzu gute und hartnäckige Teufelsrad-Artisten werden mit einem Leder umhüllten Schaumstoffball, und wenn der nicht reicht, durch Seile, die in Fußhöhe auf das Teufelsrad geworfen werden, zum Springen, Ausweichen und letztlich zu Fall, also zum Abrutschen von der Holzscheibe, gebracht. Mal werden etwa nur die Buben unter neun, mal die Mädchen unter neun, dann die Teenager oder die Männer aufgerufen. Besondere Attraktionen sind Boxkämpfe mit übergroßen Handschuhen oder Hula-Hoop auf der drehenden Platte.