Aktuelles

Erschließung von Akten für das Kreisarchiv Barnim

18. Oktober 2024

Für das Kreisarchiv Barnim haben wir in den letzten Monaten ein Archivprojekt durchgeführt. Unser Berliner Archivteam hat dabei knapp 30 laufende Meter amtliches Archivgut der Verwaltungen des Landkreises Barnim und früherer Gebietskörperschaften erschlossen. Eine Besonderheit dieses Auftrags war, dass wir erstmals Archivgut nach den „Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für staatliche Archive der DDR“ (OVG) von 1964 erschlossen haben. Diese Grundsätze spielen bis heute eine wichtige Rolle in der Archivarbeit der östlichen Bundesländer.

Der brandenburgische Landkreis Barnim mit seinem Verwaltungssitz in Eberswalde grenzt im Norden an Berlin und im Osten an die Staatsgrenze zu Polen.


Betriebliche Feier- und Festkultur in der Unternehmensgeschichte

24. Oktober 2024

Zum Jubiläum des Bayerischen Wirtschaftsarchivs wurde kürzlich im Haupthaus der IHK für München und Oberbayern in München eine wichtige Ausstellung eröffnet. Sie trägt den Titel „Firmen feiern. Betriebliche Festkultur im Wandel“ und wurde von den Mitarbeitenden des Bayerischen Wirtschaftsarchivs (BWA) sorgfältig recherchiert und umgesetzt. Die Ausstellung kann noch bis zum 7. November 2024 im Atrium der IHK für München und Oberbayern (Max-Joseph-Straße 2, München) besichtigt werden.

Bei der Eröffnungsveranstaltung, bei der auch wir anwesend waren, trug der Schauspieler Dieter Fischer auf äußerst unterhaltsame Weise das Gedicht eines Mitarbeiters vor, das einen Betriebsausflug der Spinnweberei Kolbermoor in den frühen 1950er-Jahren beschreibt. Fischer zeigte damit auf vergnügliche Weise die Bedeutung betrieblicher Zusammenkünfte, die ein wichtiger Bestandteil der Firmenkultur sind.

Die betriebliche Feier- und Ausflugskultur ist ein bisher eher am Rande beachteter Aspekt der Unternehmensgeschichte. Wer die Kultur und den Alltag eines Unternehmens authentisch abbilden will, muss auch die sozialen Aktivitäten wie Betriebsausflüge und Feiern berücksichtigen. In einem aktuellen Projekt zur Geschichte der Spinnweberei Uhingen (SWU) beleuchten wir diesen Aspekt intensiv. Viele Bilder aus der Geschichte des Unternehmens zeigen, wie bedeutend solche Anlässe für die Mitarbeitenden seit jeher sind: Sie prägen Identitäten, stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Motivation und fördern eine lebendige Kommunikation innerhalb der Belegschaft. Das Buch steht kurz vor der Drucklegung.

Die Geschichte eines Unternehmens ist stets auch die Geschichte der Menschen, die dort arbeiten. Dies zeigt sich nicht nur in der Festkultur, sondern auch im Wirken von Betriebsräten, bei Lohnverhandlungen und in den Berichten über die Arbeitsbedingungen. All diese Elemente sind untrennbar miteinander verbunden und formen die Unternehmenshistorie.


Ausbau der Lagerkapazitäten für Archivgut bei NK

23. Oktober 2024

Wir haben unsere Kapazitäten zur Lagerung und Bearbeitung von Archivalien deutlich aufgestockt. Ein neu eingerichteter Archivraum in unserer Niederlassung Berlin ist mit einer Archivregalanlage aus pulverbeschichtetem Stahl mit Platz für 50 laufende Meter Akten ausgestattet. Er bietet stabile klimatische Verhältnisse und somit ideale Bedingungen für die Lagerung von Archivalien.

Wir reagieren damit auf eine deutlich gestiegene Nachfrage unserer Kunden nach einer Bearbeitung von Archivgut außer Haus. Neumann & Kamp Berlin ist nun bestens darauf vorbereitet, auch überregionale Archivaufträge in der Niederlassung im größeren Stil als bisher zu bearbeiten. Selbstverständlich kommen wir auch weiterhin gerne zu unseren Kunden, um Archvierungsarbeiten vor Ort durchzuführen.


Jubiläumsbroschüre für AUNDE fertiggestellt

21. Oktober 2024

Zum 125-jährigen Jubiläum der AUNDE Group SE in Mönchengladbach haben wir eine Broschüre erstellt. Sie führt uns durch die Geschichte des Unternehmens, das auf die Entwicklung und Produktion von Polsterstoffen sowie innovativen Textilien für die Automobilindustrie spezialisiert ist – von den Anfängen am Niederrhein bis hin zu einem globalen Player mit heute fast 25.000 Mitarbeitenden weltweit.

AUNDE wurde 1899 von Victor Achter und Conrad Ebels in Mönchengladbach als Weberei gegründet. Anfangs produzierten sie Stoffe für Bekleidung, doch schon in den 1920er-Jahren wurden auch Polsterstoffe für Fahrzeuge hergestellt. Dies legte den Grundstein für die langjährige Verbindung zur Automobilbranche. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Ebels Tochter Liesel Bolten die Führung. Unter ihrer Leitung und durch die Partnerschaft mit ihrem Mann Carl wurde AUNDE zu einem wichtigen Lieferanten für führende Automobilhersteller wie VW, Mercedes und Opel.

In den 1970er-Jahren übernahm Rolf Königs die Geschäftsleitung und leitete die Transformation vom Textilhersteller zum Systemlieferanten ein. Durch strategische Übernahmen, wie die von ISRINGHAUSEN und FEHRER, entwickelte sich AUNDE zu einem globalen Anbieter von kompletten Sitzsystemen und Interieurlösungen für Fahrzeuge.


Archiv für Eckart Bauer in Calw

13. August 2024

Wie kein anderes Gewerbe prägte die Textilwirtschaft die Stadt Calw und das Nagoldtal. Noch heute erinnert das ehemalige Kesselhaus in Calw als Industriedenkmal an diesen Aspekt der Calwer Wirtschaftsgeschichte.

Eckart Bauer ist Calwer Unternehmer und ein Enkel Erwin Sannwalds (1872-1947), langjähriger Direktor der „Vereinigten Tuch- und Deckenfabriken Calw AG“. Die Deckenfabrik, wie sie in Calw kurz genannt wird, existierte von 1905 bis 1997 und war Nachfolgerin der bereits 1650 gegründeten und 1797 aufgelösten Calwer Zeughandelscompagnie. In einer Lagerhalle auf dem ehemaligen Gelände der Deckenfabrik hat Eckart Bauer über viele Jahre historische Unterlagen und Objekte zusammengetragen – sowohl aus der langen und reichen Familiengeschichte als auch aus den unterschiedlichen Nachfolgeunternehmen der Compagnie.

Nach einer gemeinsamen Begehung des Depots und einer anschließenden Beratung zur konservatorischen Situation starteten wir unter Federführung unserer Niederlassung Stuttgart zu Beginn des Jahres 2024 ein gemeinsames Archivprojekt. Die wichtigsten Unterlagen wurden identifiziert, gesichtet, geordnet, gereinigt, verpackt und in einer Archivdatenbank verzeichnet. Das historische Familien- und Unternehmensarchiv umfasst ca. 25 laufende Meter Archivgut mit rund 80 Archivboxen und knapp 300 Archiveinheiten bzw. Datensätzen.

Fotos: Toni Helmle


Archivprojekt für das Landeskirchliche Archiv Stuttgart

17. Juli 2024

Das Landeskirchliche Archiv Stuttgart ist zuständig für die archivische Überlieferungsbildung der evangelischen Landeskirche Württemberg. Dazu gehören das archivwürdige Schriftgut von Landessynode und Oberkirchenrat, Unterlagen aus anderen landeskirchlichen Stellen und kirchlichen Körperschaften (etwa aus Kirchenbezirken und Kirchengemeinden, die keine eigenen Archive unterhalten) sowie Unterlagen kirchlicher Vereine und Nachlässe.

Bereits 2023 konnten wir für das LKAS einen kleineren Bestand (Pastoralkolleg Urach) verzeichnen und freuen uns, dass wir nun in einem Folgeprojekt die Unterlagen des Gustav-Adolf-Werks (GAW), Landesverband Württemberg, erschließen können. Das Gustav-Adolf-Werk ist ein evangelisches Hilfswerk, das bereits seit über 175 Jahren existiert und protestantische Gemeinden und Minderheiten weltweit unterstützt.


50 Jahre Dräger-Stiftung

25. Juni 2024

Die Dräger-Stiftung feiert 2024 ihr 50-jähriges Bestehen. Die von Neumann & Kamp geschriebene Chronik zur Geschichte der Stiftung wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Am 3. Juni 2024 fand anlässlich des Geburtstages der Dräger-Stiftung ein Festakt im Audienzsaal des altehrwürdigen Lübecker Rathauses statt.

Anwesend waren neben Dr. Michael Kamp von Neumann & Kamp auch Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Dräger-Stiftung, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Joachim Gauck. Der ehemalige Bundespräsident sprach in seiner Laudatio über Demokratie, Eigenverantwortung und Stiftertum. Eingeladen waren zudem 14 Vereine und Organisationen. Sie sind die Preisträger des Wettbewerbes „Demokratie bewahren und entwickeln“, den die Stiftung anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens veranstaltet hatte. Die Vorstellung der einzelnen Projekte bot ein vielfältiges Bild unserer engagierten Zivilgesellschaft.

Die Chronik ist auch auf der Jubiläumsseite der Dräger-Stiftung abrufbar.

Fotos: Bild 1, Personen: Heiko Schaffrath, Drägerwerk; Bild 2, Lübecker Stadtmütter: Michael Kamp


Die Polizei in NRW stärkt die demokratische Resilienz durch Gedenkstättenbesuche

28. Mai 2024

Im Projekt „Förderung demokratischer Resilienz in der Polizei NRW durch NS-Gedenkstättenbesuche“ arbeiten wir als Kooperationspartner mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. sowie dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW zusammen. Wir sind für die Koordination der Besuche zwischen den Gedenkstätten und den Dienstgruppen der Polizei zuständig. Das Projekt bietet den 57.000 Beschäftigten der Polizei in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, an Halbtages-Workshops in Gedenkstätten teilzunehmen und mehr über die Rolle der Polizei im Nationalsozialismus zu erfahren. Ziel ist, bei der Polizei die Resilienz gegenüber rechtsextremem und antidemokratischem Gedankengut in der Gesellschaft zu fördern und das Bewusstsein, für den Schutz von Grundgesetz und Landesverfassung zuständig zu sein, zu schärfen.

Seit dem Start des Projekts im September 2022 haben wir im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen 133 Veranstaltungen in 11 verschiedenen Gedenkstätten mit 1978 Teilnehmerinnen und Teilnehmern koordiniert. Ende Februar 2024 wurde bereits der 2000. Besucher begrüßt. Zu den aktuell 15 teilnehmenden Gedenkstätten zählen unter anderem das Kreismuseum Wewelsburg in Büren, die Steinwache in Dortmund, der Erinnerungsort Alter Schlachthof in Düsseldorf, die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die Alte Synagoge in Essen, die Villa Merländer in Krefeld und die Villa ten Hompel in Münster.

Das Projekt wird im laufenden Jahr fortgeführt; es sind 49 Veranstaltungen terminiert, an denen 833 Personen teilnehmen möchten.

Foto: Iris Wüster

Treffen zum Polizeiprojekt im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen im Februar 2023 (v.l.n.r.): Dr. Matthias Georgi (Neumann & Kamp), Herbert Reul (Innenminister von Nordrhein-Westfalen), Claudia Tutino (Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW), Robert Kieselbach und Dr. Christoph Laugs (Neumann & Kamp). Treffen zum Polizeiprojekt im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen im Februar 2023 (v.l.n.r.): Dr. Matthias Georgi (Neumann & Kamp), Herbert Reul (Innenminister von Nordrhein-Westfalen), Claudia Tutino (Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW), Robert Kieselbach und Dr. Christoph Laugs (Neumann & Kamp).

30. Industriekulturabend in Berlin: Eine Reise durch die Geschichte der Bundesdruckerei

21. Mai 2024

Personaldokumente, Pass- und Ausweissysteme, Sicherheitssoftware, Banknoten, Briefmarken und Fahrzeugdokumente – all dies und vieles mehr gehört zu unserem Alltag und wird von der Bundesdruckerei hergestellt. Dem Unternehmen in Geschichte und Gegenwart widmete sich am 3. Mai 2024 der 30. Industriekulturabend des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs (BBWA) und des Vereins für die Geschichte Berlins e.V. Das Thema des Abends im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin lautete: „Vom Staatsdrucker zum Technologieunternehmen – Die Bundesdruckerei und ihre Vorgänger.“

Linda Stieffenhofer von Neumann & Kamp präsentierte in ihrem Vortrag „Drucken für den Staat. Die Geschichte der Bundesdruckerei“ die Entwicklung des Unternehmens, das 1879 als Reichsdruckerei durch die Zusammenlegung der Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei und der Königlich-Preußischen Staatsdruckerei gegründet wurde. Die enge Verbindung zum Staat macht die Geschichte der heutigen Bundesdruckerei auch zu einem Spiegelbild der deutschen Geschichte.

Jörg Fischer von der Bundesdruckerei ergänzte diesen historischen Überblick mit seinem Beitrag „Bundesdruckerei Innovations – Technologien für den Menschen“ und lenkte den Blick auf die modernen Entwicklungen des heutigen Hightech-Unternehmens.

Die interessante Veranstaltung, moderiert von Björn Berghausen vom Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv, fand ihren Ausklang bei einem Imbiss, Getränken und angeregten Gesprächen über das Gehörte.

Fotos: Estler-Ziegler/ BBWA


Energising the future – Recherchen zu 125 Jahre RWE

22. März 2024

2023 feierte die RWE AG ihren 125. Geburtstag. Aus diesem Anlass gewährt der Essener Energiekonzern in Zusammenarbeit mit Neumann & Kamp Historische Projekte neue Einblicke in die Konzerngeschichte.

Wir unterstützten RWE bei den Arbeiten an einer neuen Webseite und recherchierten Geschichte(n), Meilensteine und Kuriositäten aus über zwölf Jahrzehnten RWE-Geschichte: Von der Gründung 1898 über die Blütezeit der Braunkohle bis zum heutigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Wer gründete das Unternehmen? Was haben Heinz Nixdorf und Konrad Adenauer mit RWE zu tun? Warum investierte der Essener Energieriese in den 1970er-Jahren in die Elektromobilität? Diese und weitere Fragen werden in kurzen Geschichten und Videos beantwortet.

Wir wünschen viel Freude bei der Zeitreise durch die RWE-Konzerngeschichte.


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