NK bei der Tagung „Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit in Schwaben“

21. Juni 2023

Matthias Georgi und Lukas Wollscheid aus dem Team von Neumann & Kamp haben an einer Tagung der Bezirksheimatpflege Schwaben zu „Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit in Bayerisch-Schwaben“ teilgenommen. Ziel der Veranstaltung im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee war, aktuelle Forschungsergebnisse zusammenzutragen und Anstöße für weitere Untersuchungen zu geben. In Fachvorträgen gingen die geladenen Historiker:innen grundsätzlichen und fallorientierten Fragen nach. Dabei wurden zum Beispiel das Stalag VII B in Memmingen als zentraler Verteilungsknoten für Kriegsgefangene in Schwaben, die Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager in Moosburg, Memmingen, Augsburg, Kempten und Neu-Ulm und Fragen der Erinnerungskultur nach 1945 beleuchtet.

Die Historiker von Neumann & Kamp stellten in ihrem Vortrag erste Ergebnisse zur laufenden Aufarbeitung der Unternehmensgeschichte der Lechwerke AG in Augsburg vor. Die Recherchen zeigen, dass beim Ausbau des Versorgungsnetzes an der Iller im Unterallgäu Zwangsarbeiter:innen unmittelbar und mittelbar (also bei Firmen, die im Auftrag der LEW arbeiteten) eingesetzt wurden. Als weiterer Forschungsansatz wurde die Bedeutung von Stromlieferanten für die Funktion des Gesamtsystems „Zwangsarbeit“ herausgestellt. Unser Team setzt die Forschungen hierzu aktuell fort.

Die Tagung verdeutlicht, wie fruchtbar der lokale und regionale Ansatz bei der Forschung zu Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft ist und wie viel Arbeit noch zu leisten ist. Die Veranstaltung in Irsee hat hierzu einen wichtigen Beitrag geliefert.

Den offiziellen Tagungsbericht finden Sie bei HsozKult

Bildnachweis: Sammlung Schwabenkartei/Fotokartei, Fotograf: Zacherl (Vorname unbekannt)

Polnische Zwangsarbeiterinnen in Kempten, 1940.

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