Wir sind Teil eines Bürgerprojekts – Gegen das #Vergessen

6. Dezember 2022

Das Bürgerprojekt „Jüdisches Leben in der Ohmstraße“ will den ehemaligen jüdischen Bewohnern dieser Münchner Straße wieder ein Gesicht geben. 1933 bis 1943 lebten etwa 200 jüdische Bürger:innen in der Ohmstraße. Rund die Hälfte von ihnen überlebte die Zeit des Nationalsozialismus nicht. Manche hielten sich dort nur wenige Tage auf, andere hingegen Wochen, Monate und Jahre. Besonders viele Menschen lebten in den Wochen vor ihrer Deportation und Ermordung in der Ohmstraße 1. Hier handelte es sich möglicherweise um ein sogenanntes „Judenhaus“ – also ein Haus in jüdischem Besitz, in dem viele jüdische Bürger:innen zwangseinquartiert wurden. In der Ohmstraße waren Juden und ihre Vertreibung für alle Bewohner sichtbar. Es gab ein jüdisches Leben, von dem bis heute aber nahezu nichts bekannt ist. 

Der Unternehmer Jan Fischer, selbst in der Ohmstraße 13 ansässig, hat das Bürgerprojekt initiiert. Die Bewohner:innen der Ohmstraße sollen unter fachlicher und organisatorischer Begleitung der Historiker:innen von Neumann & Kamp die Biografien der jüdischen Bewohner:innen rekonstruieren. Zum Start des Projekts wurden am 7. November 2022 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung drei Erinnerungszeichen an der Fassade des Hauses Ohmstraße 13 angebracht. Hier lebten Irma Hecht, Hermann Raff und Eugen Doernberger. Sie überlebten die Zeit des Nationalsozialismus nicht.

Link zur Webseite des Bürgerprojekts: www.ohmstrasse-muenchen.de

Bilder: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Foto Thomas Hauzenberger


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