Digitales Geschichtsprojekt für den Paritätischen in Bayern

16. Januar 2025

Der Paritätische in Bayern ist einer der sieben Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern. Wir haben die 100-jährige Geschichte des 1924 gegründeten Verbands recherchiert und aufgearbeitet. Ziel war es, die Geschichte des Paritätischen in Bayern – von den Anfängen in der bürgerlichen Frauenbewegung der Weimarer Republik bis heute – der Öffentlichkeit transparent und leicht verständlich zugänglich zu machen.

Hierzu haben wir ein Geschichtswiki erstellt, in dem historische Dokumente, audiovisuelle Medien, Erinnerungen von Zeitzeug:innen sowie spannende Geschichten und Zusammenhänge aus 100 Jahren Sozialer Arbeit präsentiert werden. Die Themenspanne ist riesig. Neben innovativen Altenhilfekonzepten in den 1920er-Jahren werden zum Beispiel die Eingliederung des Verbands in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, seine Wiedergründung in der Nachkriegszeit und die Entstehung der sogenannten Neuen Sozialen Bewegungen, die den Verband entscheidend geprägt haben, beleuchtet. Auch aktuelle Themen wie Initiativen im Bereich des Klimaschutzes finden Beachtung. Personenporträts runden die Darstellung ab und geben die Vielfalt der Menschen wieder, die den Paritätischen in Bayern und seine Geschichte ausmachen.

Zusätzlich zum Geschichtswiki haben wir einen Zeitstrahl erarbeitet, der überraschende und unbeachtete Daten, Fakten und Anekdoten aus der Verbandsgeschichte präsentiert und als Vorlage für Social-Media-Posts auf Instagram und Facebook sowie für die Gestaltung eines Messestandes für die Fachmesse ConSozial diente. Ein von uns konzipiertes interaktives Onlinequiz auf der Website und dem Instagram-Account des Verbands weckt zusätzliches Interesse für die Inhalte des Wikis.
Das Geschichtswiki ist nicht nur frei im Internet zugänglich; es wird vom Paritätischen in Bayern auch auf Veranstaltungen über zwei Tablet-Stationen nutzbar gemacht. Bisher wurde das Wiki so auf der Fachmesse ConSozial in Nürnberg und bei der „Jahrhundertfeier“ des Paritätischen in Bayern mit zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft im Oktober 2024 in München präsentiert. Neben dem Wiki wurden hier auch einige von uns kuratierte historische Objekte aus der Verbandsgeschichte gezeigt. Wir freuen uns, dass wir ein spannendes und vielseitiges Projekt erfolgreich beenden konnten.

Hier der Link zum Geschichtswiki: https://www.wiki.paritaet-bayern.de


Buchprojekte für das DLR auf der Zielgeraden

12. Dezember 2024

Wir befinden uns in der finalen Phase der Arbeiten für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Seit Januar 2023 entstehen drei umfangreiche Bücher, die die Geschichte der Vorläufer des DLR zwischen 1907 und 1945 beleuchten. Jedes Buch wird etwa 250 Seiten umfassen und zahlreiche Abbildungen enthalten. Die drei Projektteams arbeiten derzeit auf Hochtouren, damit die Manuskripte wie geplant bis Mitte Januar fertiggestellt werden können.

Hier einige Impressionen aus dem Buch zur Geschichte der Aerodynamische Versuchsanstalt (AVA) in Göttingen. Sie wurde 1907 gegründet und war damit das erste Flugforschungsinstitut in Deutschland.

Bilder: Zentrales Archiv des DLR


50 Jahre Klimaforschung: Recherchen für das Max-Planck-Institut für Meteorologie

12. November 2024

Die Klimaforschung hat in den vergangenen Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung spürbar an Präsenz gewonnen. Dabei ist das Thema wissenschaftlich betrachtet nicht neu. Das wird uns in unseren Niederlassungen in Hamburg und Berlin aktuell vor Augen geführt. Unsere dortigen Kolleg:innen erforschen die Geschichte des Max-Planck-Instituts für Meteorologie. Das 1975 in Hamburg eröffnete Klimaforschungsinstitut kann im kommenden Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern.

Im Projekt gibt es immer wieder spannende und herausfordernde Momente. Bei den Interviews in den Räumen des Instituts kann es schon einmal passieren, dass ein Zeitzeuge aufsteht und seine Ausführungen mit Zeichnungen auf dem Whiteboard begleitet. So werden die hochkomplexen Forschungsthemen des Instituts auch für Nicht-Physiker:innen verständlich. Ohne die Entwicklung sogenannter Supercomputer wären die Berechnungen und Modelle der Klimaforscher:innen kaum denkbar. Das belegen auch die Bilder aus dem Jahr 1985. Sie geben einen Einblick in den damaligen Arbeitsalltag am Max-Planck-Institut für Meteorologie.

Wir freuen uns auf die weiteren Recherchen. Das Jubiläum des Instituts wird im kommenden Jahr unter anderem mit einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus gefeiert werden.

Bilder: Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin (In der abgebildeten Reihenfolge: VI. Abt., Rep. 1, MPIMeteorologie II/32; II/21; II/29)


Erschließung von Akten für das Kreisarchiv Barnim

18. Oktober 2024

Für das Kreisarchiv Barnim haben wir in den letzten Monaten ein Archivprojekt durchgeführt. Unser Berliner Archivteam hat dabei knapp 30 laufende Meter amtliches Archivgut der Verwaltungen des Landkreises Barnim und früherer Gebietskörperschaften erschlossen. Eine Besonderheit dieses Auftrags war, dass wir erstmals Archivgut nach den „Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für staatliche Archive der DDR“ (OVG) von 1964 erschlossen haben. Diese Grundsätze spielen bis heute eine wichtige Rolle in der Archivarbeit der östlichen Bundesländer.

Der brandenburgische Landkreis Barnim mit seinem Verwaltungssitz in Eberswalde grenzt im Norden an Berlin und im Osten an die Staatsgrenze zu Polen.


Betriebliche Feier- und Festkultur in der Unternehmensgeschichte

24. Oktober 2024

Zum Jubiläum des Bayerischen Wirtschaftsarchivs wurde kürzlich im Haupthaus der IHK für München und Oberbayern in München eine wichtige Ausstellung eröffnet. Sie trägt den Titel „Firmen feiern. Betriebliche Festkultur im Wandel“ und wurde von den Mitarbeitenden des Bayerischen Wirtschaftsarchivs (BWA) sorgfältig recherchiert und umgesetzt. Die Ausstellung kann noch bis zum 7. November 2024 im Atrium der IHK für München und Oberbayern (Max-Joseph-Straße 2, München) besichtigt werden.

Bei der Eröffnungsveranstaltung, bei der auch wir anwesend waren, trug der Schauspieler Dieter Fischer auf äußerst unterhaltsame Weise das Gedicht eines Mitarbeiters vor, das einen Betriebsausflug der Spinnweberei Kolbermoor in den frühen 1950er-Jahren beschreibt. Fischer zeigte damit auf vergnügliche Weise die Bedeutung betrieblicher Zusammenkünfte, die ein wichtiger Bestandteil der Firmenkultur sind.

Die betriebliche Feier- und Ausflugskultur ist ein bisher eher am Rande beachteter Aspekt der Unternehmensgeschichte. Wer die Kultur und den Alltag eines Unternehmens authentisch abbilden will, muss auch die sozialen Aktivitäten wie Betriebsausflüge und Feiern berücksichtigen. In einem aktuellen Projekt zur Geschichte der Spinnweberei Uhingen (SWU) beleuchten wir diesen Aspekt intensiv. Viele Bilder aus der Geschichte des Unternehmens zeigen, wie bedeutend solche Anlässe für die Mitarbeitenden seit jeher sind: Sie prägen Identitäten, stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Motivation und fördern eine lebendige Kommunikation innerhalb der Belegschaft. Das Buch steht kurz vor der Drucklegung.

Die Geschichte eines Unternehmens ist stets auch die Geschichte der Menschen, die dort arbeiten. Dies zeigt sich nicht nur in der Festkultur, sondern auch im Wirken von Betriebsräten, bei Lohnverhandlungen und in den Berichten über die Arbeitsbedingungen. All diese Elemente sind untrennbar miteinander verbunden und formen die Unternehmenshistorie.


Ausbau der Lagerkapazitäten für Archivgut bei NK

23. Oktober 2024

Wir haben unsere Kapazitäten zur Lagerung und Bearbeitung von Archivalien deutlich aufgestockt. Ein neu eingerichteter Archivraum in unserer Niederlassung Berlin ist mit einer Archivregalanlage aus pulverbeschichtetem Stahl mit Platz für 50 laufende Meter Akten ausgestattet. Er bietet stabile klimatische Verhältnisse und somit ideale Bedingungen für die Lagerung von Archivalien.

Wir reagieren damit auf eine deutlich gestiegene Nachfrage unserer Kunden nach einer Bearbeitung von Archivgut außer Haus. Neumann & Kamp Berlin ist nun bestens darauf vorbereitet, auch überregionale Archivaufträge in der Niederlassung im größeren Stil als bisher zu bearbeiten. Selbstverständlich kommen wir auch weiterhin gerne zu unseren Kunden, um Archvierungsarbeiten vor Ort durchzuführen.


Jubiläumsbroschüre für AUNDE fertiggestellt

21. Oktober 2024

Zum 125-jährigen Jubiläum der AUNDE Group SE in Mönchengladbach haben wir eine Broschüre erstellt. Sie führt uns durch die Geschichte des Unternehmens, das auf die Entwicklung und Produktion von Polsterstoffen sowie innovativen Textilien für die Automobilindustrie spezialisiert ist – von den Anfängen am Niederrhein bis hin zu einem globalen Player mit heute fast 25.000 Mitarbeitenden weltweit.

AUNDE wurde 1899 von Victor Achter und Conrad Ebels in Mönchengladbach als Weberei gegründet. Anfangs produzierten sie Stoffe für Bekleidung, doch schon in den 1920er-Jahren wurden auch Polsterstoffe für Fahrzeuge hergestellt. Dies legte den Grundstein für die langjährige Verbindung zur Automobilbranche. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Ebels Tochter Liesel Bolten die Führung. Unter ihrer Leitung und durch die Partnerschaft mit ihrem Mann Carl wurde AUNDE zu einem wichtigen Lieferanten für führende Automobilhersteller wie VW, Mercedes und Opel.

In den 1970er-Jahren übernahm Rolf Königs die Geschäftsleitung und leitete die Transformation vom Textilhersteller zum Systemlieferanten ein. Durch strategische Übernahmen, wie die von ISRINGHAUSEN und FEHRER, entwickelte sich AUNDE zu einem globalen Anbieter von kompletten Sitzsystemen und Interieurlösungen für Fahrzeuge.


Archiv für Eckart Bauer in Calw

13. August 2024

Wie kein anderes Gewerbe prägte die Textilwirtschaft die Stadt Calw und das Nagoldtal. Noch heute erinnert das ehemalige Kesselhaus in Calw als Industriedenkmal an diesen Aspekt der Calwer Wirtschaftsgeschichte.

Eckart Bauer ist Calwer Unternehmer und ein Enkel Erwin Sannwalds (1872-1947), langjähriger Direktor der „Vereinigten Tuch- und Deckenfabriken Calw AG“. Die Deckenfabrik, wie sie in Calw kurz genannt wird, existierte von 1905 bis 1997 und war Nachfolgerin der bereits 1650 gegründeten und 1797 aufgelösten Calwer Zeughandelscompagnie. In einer Lagerhalle auf dem ehemaligen Gelände der Deckenfabrik hat Eckart Bauer über viele Jahre historische Unterlagen und Objekte zusammengetragen – sowohl aus der langen und reichen Familiengeschichte als auch aus den unterschiedlichen Nachfolgeunternehmen der Compagnie.

Nach einer gemeinsamen Begehung des Depots und einer anschließenden Beratung zur konservatorischen Situation starteten wir unter Federführung unserer Niederlassung Stuttgart zu Beginn des Jahres 2024 ein gemeinsames Archivprojekt. Die wichtigsten Unterlagen wurden identifiziert, gesichtet, geordnet, gereinigt, verpackt und in einer Archivdatenbank verzeichnet. Das historische Familien- und Unternehmensarchiv umfasst ca. 25 laufende Meter Archivgut mit rund 80 Archivboxen und knapp 300 Archiveinheiten bzw. Datensätzen.

Fotos: Toni Helmle


Archivprojekt für das Landeskirchliche Archiv Stuttgart

17. Juli 2024

Das Landeskirchliche Archiv Stuttgart ist zuständig für die archivische Überlieferungsbildung der evangelischen Landeskirche Württemberg. Dazu gehören das archivwürdige Schriftgut von Landessynode und Oberkirchenrat, Unterlagen aus anderen landeskirchlichen Stellen und kirchlichen Körperschaften (etwa aus Kirchenbezirken und Kirchengemeinden, die keine eigenen Archive unterhalten) sowie Unterlagen kirchlicher Vereine und Nachlässe.

Bereits 2023 konnten wir für das LKAS einen kleineren Bestand (Pastoralkolleg Urach) verzeichnen und freuen uns, dass wir nun in einem Folgeprojekt die Unterlagen des Gustav-Adolf-Werks (GAW), Landesverband Württemberg, erschließen können. Das Gustav-Adolf-Werk ist ein evangelisches Hilfswerk, das bereits seit über 175 Jahren existiert und protestantische Gemeinden und Minderheiten weltweit unterstützt.


50 Jahre Dräger-Stiftung

25. Juni 2024

Die Dräger-Stiftung feiert 2024 ihr 50-jähriges Bestehen. Die von Neumann & Kamp geschriebene Chronik zur Geschichte der Stiftung wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Am 3. Juni 2024 fand anlässlich des Geburtstages der Dräger-Stiftung ein Festakt im Audienzsaal des altehrwürdigen Lübecker Rathauses statt.

Anwesend waren neben Dr. Michael Kamp von Neumann & Kamp auch Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Dräger-Stiftung, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Joachim Gauck. Der ehemalige Bundespräsident sprach in seiner Laudatio über Demokratie, Eigenverantwortung und Stiftertum. Eingeladen waren zudem 14 Vereine und Organisationen. Sie sind die Preisträger des Wettbewerbes „Demokratie bewahren und entwickeln“, den die Stiftung anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens veranstaltet hatte. Die Vorstellung der einzelnen Projekte bot ein vielfältiges Bild unserer engagierten Zivilgesellschaft.

Die Chronik ist auch auf der Jubiläumsseite der Dräger-Stiftung abrufbar.

Fotos: Bild 1, Personen: Heiko Schaffrath, Drägerwerk; Bild 2, Lübecker Stadtmütter: Michael Kamp


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